Ich erreiche einen seltsamen Ort. Finstere, dämonische Höhlen durchziehen den Stamm. Aus den Höhlen kommen mir furchterregende und dennoch seltsam vertraute Wesen entgegen. Sie erinnern entfernt an Affen, jedoch besitzen jene blasphemischen Kreaturen weder ein Gesicht noch einen Pelz, und die langen Schwänze, mit denen sie sich an den verworrenen Ästen des unendlichen Baumes festhalten, scheinen vollständig aus Knochen zu bestehen, während der Rest des Tieres eindeutig am Leben war, obgleich ich nicht zu erkennen vermag, ob der Körper von Haut bedeckt war oder ob es sich um eine unbekannte, papierartige Substanz handelte.
Obgleich die blinden Affen nicht in der Lage waren, mit mir zu kommunizieren, wusste ich, dass sie mir freundlich gesinnt waren und ich folgte ihnen bereitwillig in ihre schaurigen Behausungen, welche innen fast vollkommen rund waren, was es aufgrund der verdrehten Gravitation schwierig machte, in ihnen zu stehen. Die Bewohner dieser "Häuser" hingegen konnten sich, als gäbe es keine Schwerkraft, an den Wänden der Höhlen bewegen wie es Spinnen oder Ameisen tun.
Mir wurde etwas zu essen angeboten, für das ich bis heute keine passende Beschreibung gefunden habe. Jedoch kann ich mich noch an den unvergleichlichen Wohlgeschmack erinnern, als hätte ich gerade eben davon gekostet. Woran ich mich auch noch erinnern kann ist, das die Nahrung scheinbar lebendig war, jedoch keine Anstalten machte, sich zu wehren. Heute erscheint mir dies seltsam, doch in diesem widersprüchlichen und unvergleichlichen Moment verschwendete ich keinen Gedanken an dieses unbedeutende Detail.
Auf meinem weiteren Weg wurden die Äste des Baumes zunehmend verworrener. Einige der affenartigen Kreaturen begleiteten mich noch für lange Zeit, indem sie sich mit ihren knochigen Schwänzen von Ast zu Ast schwangen. Bisweilen hatte ich Gelegenheit, die beeindruckende und zugleich furchterregende Tierwelt dieses verfluchten Ortes zu bestaunen. Voller Furcht musste ich mit Ansehen, wie einer meiner Begleiter von einem Wesen verschlungen wurde, welches scheinbar nur aus Augen und Zähnen bestand. Zudem besaß es zwei kräftige, klauenbewehrte Arme, mit denen es sich zwischen den Ästen des Baumes fortbewegte.
Je weiter wir uns auf den Gipfel des Baumes zubewegten, desto häufiger fiel mir eine weitere faszinierende Tierart auf, die es scheinbar nur hier gibt. Auf den ersten Blick schien es sich um Vögel zu handeln, jedoch war ihre Haut vollkommen glatt und was zuerst wie Flügel erschien waren in Wahrheit Flossen, eine jede doppelt so lang wie der Körper des Tieres, mit denen es durch die seltsam dicke Luft "schwamm", welche hier oben allgegenwärtig war. Die Tiere atmeten durch runde Löscher, die sich vor und hinter den Augen befanden, und von Zeit zu Zeit schnappten sie mit ihren winzigen Schnäbeln nach den insektenartigen, geisterhaften Wesen, von denen die Luft erfüllt war, und die zu schnell waren um sie genauer zu betrachten.
Plötzlich zog mich eine unsichtbare Kraft in Richtung dessen, was ich von meinem Standpunkt aus als "Oben" bezeichnet hätte. Nachdem es mir gelungen war, mich in eine Position zu drehen, aus der ich sah, wohin mich die Kraft zog, erblickte ich das Schönste und zugleich ehrfurchtgebietenste Wesen, dessen ich in meinem ganzen unbedeutenden Leben jemals Gewahr wurde. Die Herrlichkeit des Tieres ist nicht in Worte zu fassen, doch es lässt sich grob als eine Art Wal beschreiben, mehrere Kilometer lang, und mit Flossen ausgestattet, von denen jede das Tier in der Länge übertraf. Die Haut war bedeckt von Mustern und Zeichnungen in allen möglichen Farben, darunter einige, die ich nicht zu beschreiben vermag, da es diese Farben überhaupt nicht gibt.
Nachdem ich das Tier erreicht hatte und meinen Blick von seiner Schönheit losreissen konnte, bemerkte ich, dass auch andere Wesen von der Schwerkraft des Wales angezogen worden waren, jedoch schien sich keine dieser Kreaturen daran zu stören, dass ihr eine Reise von unbekannter Länge und unbekannten Ziel auf dem Rücken eines göttlichen Wales bevorstand."